Am 11. April 2018 ab 19:00 Uhr widmet sich Christoph Ruf in der Villa Leon dem aktuellen Geschehen um Ausgliederung, Spieltagszerstücklung, finanzkräftige Investoren übernehmen Vereine und die Bundesliga-Teams fliegen zu Werbereisen nach China und in die USA. Der Fußball verliert für viele langjährige Fans seinen Charme, schreibt Christoph Ruf in „Fieberwahn. Wie der Fußball seine Basis verkauft“. Diskutiert werden auch die Ausgliederungspläne beim 1. FC Nürnberg.
England beneidet man die deutsche Bundesliga noch: Es gibt bezahlbare Eintrittskarten, Stehplätze finden sich in allen Stadien, die Stimmung ist prächtig und die zuletzt vieldiskutierte „50+1“-Regel sichert die Fußballvereine vor allzu starkem Einfluss von Investoren aus dem In- und Ausland. Doch die Profi-Teams sind auch hier längst hochprofessionell aufgestellte Wirtschaftsunternehmen, die – wie Autobauer oder Chemiekonzerne – „neue Märkte erobern“ und sich im globalisierten Wettbewerb sehen.
In der sich verändernden Fußballwelt verlieren langjährige und aktive Fans ihren Platz, findet Christoph Ruf – und dabei hätten sie den Fußball erst zu etwas Besonderem gemacht: Da sind die Fans von Dynamo Dresden, die ihren Verein in Eigeninitiative retteten oder die von Union Berlin, die das Stadion in ehrenamtlicher Arbeit umgebaut haben. Werden sie weiter anpacken, wenn der Blick in Zukunft stärker auf Konsumenten als auf die ursprüngliche Basis des Fußballs geht?
Die Entwicklungen machen auch vor dem 1. FC Nürnberg nicht Halt: Als eines der letzten Profiteams ist die Zweitliga-Mannschaft noch nicht aus dem Verein ausgegliedert. Das allerdings sei ein notwendiger Schritt, findet die Vereinsführung – entsprechende Pläne stießen bei Teilen der Fans jedoch auf heftigen Widerstand. Auch darüber spricht Christoph Ruf, der langjähriger Beobachter des Traditionsvereins ist.
Christoph Ruf ist freier Journalist und Autor und schreibt regelmäßig für Süddeutsche Zeitung, Spiegel, Spiegel-Online, Berliner Zeitung, taz und andere Medien. Er veröffentlichte verschiedene Fußballbücher, insbesondere zur Fankultur, für „Ist doch ein geiler Verein“ erhielt er 2008 den Deutschen Fußball-Kulturpreis für das „Fußballbuch des Jahres“. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur. www.christoph-ruf.de
Weitere Informationen zur Veranstaltung findet ihr in der dazugehörigen Facebookveranstaltung.
Veranstalter: Deutsche Akademie für Fußball-Kultur in Kooperation mit dem Fanprojekt Nürnberg